Schnarchen ist nicht nur eine unangenehme Geräuschentwicklung, die Angehörige um den wohlverdienten Schlaf bringt, es kann auch ein Symptom für eine ernstzunehmende Erkrankung sein. Noch gefährlicher als das Schnarchen selbst ist die sog. Schlafapnoe, ein Sauerstoffmangel, der durch zu lange Atempausen entsteht. Dieser Sauerstoffmangel führt oft zu Kopfschmerzen, körperlicher und psychischer Ermattung, Depressionen und Tagesmüdigkeit. Im Extremfall ist auch ein Herzstillstand möglich. Deshalb ist bei bekanntem Schnarchen eine Überprüfung der Atemfrequenz während des Schlafes angezeigt. Dies kann zum einem in einem Schlaflabor erfolgen, das den Schlaf des Patienten mit technischen Hilfsmitteln überprüft (Polysomnographie). Manche Patienten fühlen sich in fremden Betten jedoch so unwohl, dass sie generell Schwierigkeiten haben, dort zu schlafen. Wir bieten in unserer Praxis eine mobile ‚Schnarchdiagnostik an, die in den eigenen vier Wänden angewandt werden kann. Der Patient nimmt das Gerät mit nach Hause und bringt es zur Auswertung wieder zurück in die Praxis, ganz ähnlich wie bei einem Langzeit EKG Gerät.
gesunder Schlaf ist lebenswichtig!
Behandlung von Schlafapnoe
Zur Behandlung von Schnarrchen und Atemaussetzern kann ursächlich eine Sanierung der oberen Atemwege erfolgen, z.B. in Form einer Nasenscheidewandkorrektur, Nasenmuschelverkleinerung sowie der Abtragung von Nasenpolypen. In selteneren Fällen ist eine Weichgaumenstraffung und Zäpfchenkürzung bzw. Mandel und Zungengrundabtragung zu erwägen.
Bei einer schwerwiegenden Schlafapnoe kann es notwendig werden, nachts eine spezielle Maske zu tragen, die lange Atempausen verhindert. Diese Maske ist zugegebenermaßen für viele Patienten zunächst gewöhnungsbedürftig. Allerdings ist der Leidensdruck bezüglich solcher Symptome wie Kopfschmerzen und Tagesmüdigkeit oft so groß, dass die Maske letztendlich dann doch als das ‚kleinere Übel’ angenommen wird! Die schwerwiegenden bis lebensbedrohlichen Herzkreislaufreaktionen (z.B. Bluthochdruckkrisen) sowie seelische Störungen und Depressionen können so ursächlich und nachhaltig behandelt werden.
Quelle: Bild: pixabay.com (CC0) von PixelAnarchy Text: Dr. med. Georg Lamshöft